Zu einer großangelegten Einsatzübung „Ölaustritt der Adria- Wien- Pipeline“ rückte der Gefahrenstoff- und Wasserdienstzug der Hauptfeuerwache Villach am 22.08.2015 nach Glainach, Gemeinde Ferlach aus.

Als Einsatzszenario wurde, vorbereitet durch die AWP, eine Leckage der Pipeline im Bereich des Waidischbaches bei Glainach angenommen. Das austretende Öl fließt nach rund 600m in die Drau
und verunreinigt Flora und Fauna.

Für die alarmierten Einsatzkräfte galt es, mit den vorhandenen Mitteln und auf verschiedene Arten Ölsperren aufzubauen, um das Schadensausmaß so gering als möglich zu halten. Dazu errichteten die
zuständigen Ortsfeuerwehren Bachsperren mit Saugschläuchen und Netzsperren direkte an der Schadensstelle im Waidischbach. Zur Unterstützung als Spezialkräfte fungierten dabei die Fachleute
der AWP mit der Vertragsfirma für Schadensfälle, welche mit den eigenen Anhängern „Schadensstelle“ und „Gewässer groß“ anrückten. Gemeinsam mit den Feuerwehren Völkermarkt
und Lavamünd war die Kernaufgabe der HFW Villach, die Errichtung einer 3- stufigen Ölsperren in der Drau (1. Ölsperre Villach, 2. Ölsperre Völkermarkt, 3. Ölsperre Lavamünd).
Nach einer Anfahrt von rund 45 Minuten konnten die Boote durch Lotsen der Ortsfeuerwehren rasch an die Slipstelle geleitet und zu Wasser gelassen werden. Um den Schiffverkehr während des
Einsatzszenarios nicht zu behindern wurde seitens der Einsatzleitung entschieden, die Sperren als „Halbsperren“ zu errichten. Dazu wurde 150m vom Ufer entfernt ein Anker gesetzt, woran der obere
Punkt der Ölsperre befestigt wurde (Länge der ausgebrachten Ölsperre 120m). Der untere Punkt der Ölsperre wurde mit einer Freilandverankerungen befestigt. Nach der Errichtung des Uferschutzes
konnte mittels Ölskimmer und Schlauchquetschpumpe mit dem Abpumpen des Öl- Wasser-Gemisches begonnen werden. Das Schadstoffgemisch wurde dabei wieder oberhalb der ersten
Bachsperre in den Waidischbach gepumpt, von dem aus die größten Schadstoffmengen durch die Fachkräfte der AWP in verschiedene Absetzbecken gepumpt und gereinigt wurden. Die Feuerwehren
Völkermarkt und Lavamünd hatten ebenfalls die Aufgabe die Ölsperren nauwärts der Schadensstelle, also unterhalb der Ölsperre von Villach zu setzen um Restliche, nicht aufgefangene Ölmengen zu
erfassen.

Die Großübung der drei Feuerwehren mit AWP- Ölwehrequipment Völkermarkt, Lavamünd und Villach sowie der eingesetzten Spezialkräften der AWP hat wieder mal gezeigt, dass Einsätze mit
großem Schadensausmaß nur durch eine gute Zusammenarbeit von Fachleuten, Spezialisten und gut ausgebildeter Mannschaft funktionieren kann. Nur durch eine schnelle und effiziente Arbeit kann der
Schaden in Grenzen gehalten werden. Ein großer Dank gilt noch der 16 köpfigen Mannschaft, die durch ihr Wissen und Engagement einen wesentlichen Teil zum Erfolg dieser Übung beigetragen hat.

Eingesetzte Kräfte der Hauptfeuerwache Villach:
- KDO mit Logistik2 (Anhänger)
- LKW1 mit AB- Ölsperre (Linz2) und Anhänger Ölsperre (Nolte)
- GSF
- RKW mit MZB
- WIF1 mit Arbeitsboot
- MTF2